
Die weitere Reformbedürftigkeit der Strafprozessordnung aus Sicht der Privatklägerschaft
Der Workshop hat zum Ziel, die StPO aus Sicht der Privatklägerschaft auf deren Reformbedarf zu durchleuchten. Welche (sanfte) Evolution in Einzelpunkten ist auch nach der jüngsten Revision angezeigt (Teil 1)? Weiter gibt der Auftrag des Parlaments an den Bundesrat, eine Vorlage zur Einführung der « justice restaurative » auszuarbeiten, aktuellen Anlass zur Diskussion (Teil 2). In welchem Verhältnis steht diese mögliche Reform zu bestehenden rechtlichen Instrumenten? Welche Leitplanken sind zu setzen, damit etwa die Mediation im Rahmen eines Strafverfahrens grundrechtskonform ist? Welche Fallgruppen sollen der « justice restaurative » zugänglich gemacht werden? Schliesslich bietet der Workshop auch Gelegenheit, wenigstens kurz über eine radikale Reform der StPO nachzudenken (Teil 3). Viele Strafverfahren in der Schweiz dauern unerträglich lange. Rechtfertigt dies, das Anklagemonopol der Staatsanwaltschaft in gewissen Fällen aufzuweichen? Inspiration hierfür liefern etwa das vormals in gewissen Kantonen bekannte Instrument der Privatstrafklage oder das englische Rechtssystem. Letzteres kennt die Auslagerung der Vertretung der Anklage vor Gericht an speziell zugelassene Barrister (Outsourcing an Anwälte) sowie das Instrument der Private Prosecution, d.h. der Strafverfolgung durch Private. Was spricht für und gegen die Einführung solcher Instrumente in die hiesige Rechtsordnung?